Freitag, 9. März 2012

Die Auswahl am Abend

Wie sehr sich der DFB und seine Nationalmannschaft verkauft haben

Um 18 Uhr wollte Joachim Löw am 1. Juni gegen Israel spielen lassen. Dann hätte er seine Spieler nach Hause geschickt, bevor es nach Danzig ins EM-Quartier gegangen wäre. Da wollte die ARD nicht mitmachen. Nur im Abendprogramm  gibt es die ganz guten Quoten. Nun hat man sich geeinigt. Das Spiel wurde auf den 31. Mai vorverlegt. In der Presseaussendung des DFB bedankt sich der Verband für das Entgenkommen der ARD und zitiert Programm-Chef Volker Herres.

 „Wir stellen den Sendeplatz zur Primetime am Donnerstag zur Verfügung und kommen damit den Wünschen des Bundestrainers nach. Gleichzeitig profitieren Millionen von Zuschauern, die um 18 Uhr keine Möglichkeit gehabt hätten, das Spiel live im Fernsehen zu verfolgen. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit dem DFB und dem neuen Präsidenten Wolfgang Niersbach an der Spitze ein freundschaftliches und sehr intaktes Vertrauensverhältnis pflegen.“

Schön verdreht. Gut, dass die Verschiebung auch den Juden zugutekommt. Der neue DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock dazu: 

“Für den Israelischen Fußball-Verband ist der Donnerstag sogar günstiger. Denn am Freitagabend beginnt bei Sonnenuntergang der Sabbat, der heilige Ruhetag. Viele Juden in Deutschland und besonders in Israel hätten sich das Spiel nicht anschauen können”

Bevor sich die ARD geweigert hat, das Spiel um 18 Uhr zu übertragen, wäre darauf niemand im DFB gekommen.


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