Donnerstag, 24. Januar 2013

Verboten. Deine Polizei


Ich habe mal wieder was gedichtet. Steht ungefähr so in der taz (Nicht dass jemand denkt, mich gebe es nicht mehr). Es geht um Hannover 96 und das Verbot, bei Spielen Banner mit dem Schriftzug A.C.A.B. im Stadion aufzuhängen

Acht Cola, acht Bier!" Wer auf Kleidung oder Transparenten den Schriftzug A.C.A.B. trägt, wer ihn an Wände sprüht oder auf U-Bahn-Sitze pinselt, der weiß, dass die Polizei das gar nicht gut findet. Wer erwischt wird, weiß meist, was er sagen muss: "Acht Cola, acht Bier, was soll daran denn verboten sein?" A.C.A.B. ist meist da zu sehen, wo Menschen regelmäßig von der Polizei drangsaliert, kontrolliert, zumindest beobachtet werden. Im Stadion zum Beispiel, wo die wilden Ultras hausen. Die Polizeigewerkschaften sprechen dann immer davon, wie unerträglich es sei, wenn die Beamten damit beleidigt werden. Sie sagen, A.C.A.B. stehe für "All cops are bastards", und haben im Sportausschuss des Bundestags das Zeigen des Schriftzugs gar als Volksverhetzung bezeichnet. Das Polizistenvolk wird nun zumindest in Hannovers Erstligastadion nicht mehr verhetzt. Hannover 96 lässt niemanden mehr ins Stadion, der A.C.A.B. zeigen will. Transparente mit den vier Buchstaben können leicht verhindert werden. Fanbanner müssen fortan vor den Spielen genehmigt werden. Der Verein kann jede kritische Äußerung verhindern. Vom A.C.A.B.-Verbot mag man halten, was man will. Wenn darüber hinaus Meinungsäußerungen verboten werden sollen, darf man das getrost als Zensur bezeichnen - und als Skandal.